Kann man ein Erbe ausschlagen? Man kann, sagen Juristen, selbstverständlich, sagen Politiker, letztere mit dem schlauen Zusatz: sofern es nützt. Fixierte Rede, die nichts ausschlägt, nennen wir Prosa. Das liegt daran, dass sie selbst Erbe ist – die Erbschaft dessen, was geschrieben steht und was sich mit einer leichten Bewegung ins Jenseits befördern ließe, käme es nicht gerade daraus zurück. Das Jenseits der Prosa ist selten untersucht worden, weil man sie im großen und ganzen für eine pragmatische Angelegenheit hält. Prosa ist immer ›nach dem Jenseits‹, sie kommt aus ihm hervor und vibriert vor Bereitschaft, in ihm zu verschwinden. Anders als andere Mitteilungsformen ist sie nicht ganz da, niemals und nirgends. Niemand überblickt ihre Anfänge, niemand ihren Fortgang oder vielmehr ihre Fortgänge. Dass sie fortgeht, ist das einzig Reelle an ihr. Das kleinste Stück Prosa ist ein Bruchstück, das größte denkbare nicht minder. Manche kehren ihren Fragmentcharakter nach außen, andere nach innen, die meisten suchen ihn zu verbergen und haben damit Erfolg, weil die Illusion der Vollendung zwar der Lüge überführt, aber nicht aus dem Katalog der Bedürfnisse gestrichen werden kann.

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