Dass es sich darstellen soll, versteht sich von selbst, das heißt, es bedarf keiner weiteren Begründung. Was die Menschen Darstellungsdrang nennen, entspringt schließlich einem vernünftigen Bedürfnis, wenn nicht dem Bedürfnis der Vernunft, wenigstens einen marginalen Überblick über die Tätigkeitsfelder der Unvernunft zu gewinnen. So ist es: man gewinnt etwas, wenn man Romane schreibt, auch wenn man es durch den Plural wieder verliert. Seit es schick ist, den Traum der Vernunft zu denunzieren, als sei er es, der die Ungeheuer hervorbringt, soll auch der Roman Ungeheuer hervorbringen und selbst zum Ungeheuer mutieren. Hyperfiction ist die zweite Erfindung des Romans als monströse – und desaströse – Größe: die definitive Nicht-Gestalt des Fortredens oder ‑quatschens, in der sich jeder ein wenig wiedererkennen darf, bevor sie ihn in die Flucht treibt.

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