Demnach wäre es Verantwortung, die den Einzelnen dazu anhält, sein Exil zu leben. Verantwortung wofür? Das ist relativ leicht gesagt. Die Verantwortung dessen, der ›ins Exil geht‹, gilt dem Gemeinwesen – dem ›gemeinen Wesen‹, um den Hauch größerer Bestimmtheit abzuwehren –, schließlich sind es die ›bestehenden Verhältnisse‹, die ihn ins Exil nötigen. Der frei gewählte Nötigungspunkt entpuppt sich als Dreh- und Angelpunkt seiner Existenz. Weshalb einer ging, das bestimmt sein Denken und Handeln selbst im Vergessen. Es stellt ihn scharf. Warum? Es bestimmt die Bedingungen, unter denen Rückkehr möglich wäre. Ohne den Gedanken einer möglichen Rückkehr erweist sich das Exil als widersinnig: als Verlust des durch es festgehaltenen Eigenen. Das endgültige Exil stürzt in den Selbstbetrug ab.

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