Die ›Umsetzung‹ der Lesespiele in handhabbare Textbilder stößt auf Hindernisse. Auf dem Papier ist die von Seite zu Seite variierte Schautafel das Gegebene. Angesichts ihrer bleibt die Aufforderung zu spielen ein wenig abstrakt. Wer sich auf sie einlässt, wird von einem unerklärlichen Zögern ergriffen, das sich weniger dem mangelnden Ernst der Aufforderung als den fehlenden Mitteln der Vorlage, sie durchzusetzen, verdankt. Um diese Schwierigkeit zu steuern, hat Körner ›Manuskriptmodelle‹ entworfen, deren alleinige Aufgabe darin besteht, in der Vorstellung der Leser eine Text-Spiel-Schnittstelle (›Konsole‹) zu generieren. Es sind keine Bastelanleitungen für Textgestalter, sondern Anleitungen, die Texte ›ernsthaft‹ als Spiele in Betracht zu ziehen. Die Manuskriptmodelle zeigen deswegen keine technisch durchgeformten Spielgeräte, sondern gleichsam entfernte Verwandte gebräuchlicher Apparate der Wirklichkeitsformung – ›in der Wirklichkeit‹ rasch zu entlarvende imaginäre Gegenstücke für das heiter distanzierte Weltverhältnis dessen, der nur spielen will. Jedem Lesespiel hat der Autor ein eigenständiges Manuskriptmodell beigefügt. Das ist so zu verstehen, dass es sich um unterschiedliche Typen von Lesespielen handelt, denen unterschiedliche Machtspiele korrespondieren.